Blog

  • Keine Worte, aber jede Menge Berührungen

    Es ist Dienstagspätnachmittag und Lenia geht ein Eis essen. Bei dem Eiscafé angekommen bemerkt sie, dass jemand an dem Tisch sitzt, an dem sie sonst immer sitzt. „Kann ich mich dazu setzen?, fragt sie“. Sie erhält jedoch keine Antwort. Was für eine komische Gestalt, denkt sich Lenia. Also antwortet eine andere Person vom Nebentisch und sie setzt sich. Seltsam was für Leute heutzutage unterwegs sind.

    Nachdem Lenia ihr Eis gegessen hat geht sie wieder nach Hause. Selbst als sie sich verabschiedet hat von der Person die ihr gegenüber zu sitzen schien, bekommt sie keine Antwort. Entweder die Person will nicht reden, oder kann es vielleicht auch nicht. Sowas soll es ja auch geben. Immerhin kann Lenia ja auch nicht sehen. Wirklich gar nichts.

    Auf jedem Fall erzählt sie ihrer Mitbewohnerin, Marlene von der Person die ihr nicht geantwortet hat. Sie bestätigt, dass er nicht sprechen kann.

    „Aber woher weißt du das“?, fragt Lenia erstaunt.

    „Ich habe ihn schon öfters gesehen und da ist mir aufgefallen, dass er immer nur seine Lippen bewegt hat. Manchmal konnte man auch an seinem Gesichtsausdruck erkennen, wie es ihm geht“, antwortet sie.

    „Das klingt ja interessant. Jetzt frage ich mich allerdings, wie ich mich mit ihm verständigen könnte“, sagt Lenia.

    „Das ist eine wirklich gute Frage. Wenn du möchtest, kann ich ihn ja mal von dir erzählen und falls er Interesse hätte, könnten wir ja mal zu viert einen Kaffee trinken gehen“, antwortet sie schmunzelt.

    „Ja, das klingt nach einer guten Idee. Jetzt müsstest du mir nur noch verraten, woher du ihn überhaupt kennst. Du hast nämlich noch nie von ihm erzählt“, antwortet Lenia.

    „Das liegt daran, dass er der jüngere Bruder von Charlie ist. Ich erlebe ihn immer nur, wenn ich bei Charlie bin oder wenn ich ihn auf der Straße sehe“, antwortet Marlene.

    „Ah ok. Ich verstehe. Hatte mich schon gewundert, wie du auf vier Leute kamst. Danke aber, dass du ihn mal fragen wirst“, antwortet Lenia.

    „Gerne. Er heißt übrigens Emil“, sagt sie.

    „Ok, dann weiß ich schon mal Bescheid“, antwortet Lenia.

    Marlene und Lenia studieren beide Sonderpädagogik, deshalb auch die Wohngemeinschaft. Oft kochen sie abends zusammen oder spielen auch mal Mensch ärgere dich nicht. Die Felder sind erhaben, sodass Lenia sie ertasten kann und die Figuren haben unterschiedliche Köpfe z. B. ist rot normal und grün wie eine Spitze. Der Würfel hat auch erhabene Würfelaugen, sodass sie diese ertasten kann.

    Charlie ist Marlenes Freund. Die beiden sind unzertrennlich. Wenn sie nicht gerade in der WG ist weiß sie wo Lenia Marlene finden kann. Auch er studiert Sonderpädagogik, wohnt jedoch nur wenige Minuten von der Uni entfernt.

    Einige Wochen waren vergangen und Marlene konnte sich etwas mit Emil unterhalten. Sie berichtete Lenia von dem Gespräch. Er sei auf jedem Fall nicht abgeneigt sie näher kennenzulernen, da auch er daran Interessiert wäre, herauszufinden, wie beide sich verständigen könnten.

    Also machte Marlene mit ihm einen Termin aus wo sich die vier treffen könnten. Sie trafen sich in einem Café. Im Grunde wusste Lenia nur das über Emil, was Marlene ihr erzählt hatte.

    Kurz bevor beide zum Treffen aufbrachen fiel Lenia noch eine wichtige Frage ein.

    „Kann Emil mich eigentlich hören“?, fragt Lenia.

    „Ja, denn er ist hörstumm. Das bedeutet das er hören kann aber nicht sprechen“, antwortete Marlene.

    „Ok, das ist schon mal gut zu wissen“, antwortet Lenia.

    Das stimmte wohl denn so konnte sie sich sicher sein, dass diese ganz normal mit ihm reden konnte. Nur mit dem Antworten wäre es halt schwierig. Doch auch hierfür würde Lenia schon eine Lösung einfallen.

    Nachdem sie im Café ankamen und bestellt hatten versuchte Lenia Emil zu erklären, wie sie sich  das mit dem Verständigen  vorgestellt hatte. Zum Beispiel schlug diese vor, dass wenn sie ihn etwas fragte, dass er dann als „ja“ einmal auf den Tisch klopfte und bei „nein“ zweimal. Dies war auch eine Option für „gut“ und „nicht gut“. Emil fand das eine coole Idee die auch wunderbar klappte. Da im Moment ja auch noch Charlie und Marlene dabei waren, konnten sie Lenia wunderbar übersetzen, was er sagen wollte. Doch wenn sie mal alleine waren, würde das etwas schwierig werden.

    Fürs erste klappte es jedoch schon echt gut. Sie waren so ungefähr zwei Stunden im Café und Lenia und Emil verabredeten sich erneut.

    Auf dem Rückweg erzählte Marlene ihr, dass sie es wohl Emil schon echt angetan hatte, da er sie immer anlächelte. Diese fand es cool und freute sich darüber, wobei sie auch etwas skeptisch war, da  sie sich ja erst zwei Stunden kannten.

    Doch auch Lenia freute sich Emil wiederzusehen, denn er war ein sehr interessanter Mensch. Durch ihn würde sie ganz neue Erfahrungen machen, die sie so in dieser Art nicht kannte. Bisher war es immer die Stimme durch die sie sich das Bild eines Menschen machen konnte. Nun fiel dieser Punkt weg und Lenia war fixiert auf den Geruch, vielleicht auch auf seine Gangart oder wie er sich anfühlte.

    Manche blinde können ja tatsächlich die Leute am Gang erkennen. Bei ihr war das jedoch nicht so, doch vielleicht würde sie dies ja jetzt durch Emil lernen können. Wer weiß?

    Es war der besagte Samstagnachmittag und Lenia und Emil gingen etwas spazieren. Die Sonne schien und es war nicht zu kalt und nicht zu warm.

    Während dem Spaziergang stellte sie ihm viele Fragen, da es für diese schwierig gewesen wäre, während dem Laufen das Handy bedienen zu müssen. So konnte er ihr durch Händedruck antworten.

    Wenn beide gerade nicht das Handy nutzen konnten, verständigten sie sich über Händedruck, ansonsten musste das Handy herhalten und er schrieb ihr das, was er sagen wollte in WhatsApp-Nachrichten. Diese wurden ihr dank der Technik vorgelesen.

    Es war ein sehr schöner Spaziergang und sie wollten sich auf jedem Fall wiedersehen. Das stand schon mal fest. Da Marlene sowieso oft bei Charlie war und Emil auch meist dann da war, beschlossen beide, dass Lenia beim nächsten Mal einfach mit Marlene mitkommen würde. Sie müsste dann wahrscheinlich auch dort übernachten, da es ja doof wäre, wenn Marlene Lenia extra wieder in die WG bringen müsste, aber das sollte auch kein Problem sein. Denn immerhin hatte Lenia so den Eindruck, dass Emil etwas für sie empfinden könnte, da er Lenia bei der Verabschiedung vom Spaziergang umarmte und diese auf den Mund küsste. Das war jetzt nicht etwas, was man bei jedem machte. Lenia muss zugeben, dass der Kuss ihr gefallen hat. Er war zart und sanft. Generell war Emil vorsichtig, so als würde er sich um eine Blume kümmern, die jeden Moment abbrechen könnte.

    Lenia fand es nett, dass Marlene sie mitnahm, denn es war ja nicht ihre Aufgabe. Doch sie machte es gerne und das sagte sie ihr auch oft.

    Die Semesterferien standen bevor und da Emil nur drei Mal die Woche arbeitete, konnte auch Lenia etwas länger bei ihm sein. Sie blieb also von Freitag bis Montag bei ihm. Er arbeitete als Schreibkraft und musste so immer Sachen von einem Band abschreiben. Es machte ihm Spaß und so hatte das auch keinen Einfluss darauf, dass er nicht sprechen konnte. Mit anderen hatte er sowieso fast keinen Kontakt und die, mit denen er Kontakt hatte, kannten ihn ja schon lange.

    So konnten  Lenia und Emil sich besser kennenlernen was auch echt cool war.

    Nach einigen Monaten waren sie ein eingespieltes Team und es klappte super mit der Verständigung. Sie waren glücklich. Ihnen fielen die Einschränkungen des anderen gar nicht mehr auf, weil beide sich daran gewöhnt hatten.

    Einige Zeit war vergangen und sie beschlossen eine vierer WG zu gründen. Da die Wohnung von Emil und Charlie groß genug war, zogen Lenia und Marlene  bei ihnen ein. Außerdem hatten sie dann einen noch kürzeren Weg zur Uni.

    Eines Abends als Emil und Lenia gerade im Garten beim Lagerfeuer saßen, fing sie ein Gespräch an, für welches es keinen besseren Ort gab als diesen. Seine Antworten schrieb er ihr in WhatsApp und sie hörte sie sich über Kopfhörer an.

    „Selbst wenn ich weiß, dass ich nie dem wichtigstem für mich lauschen kann, deiner Stimme, bleibe ich an deiner Seite – für immer“.

    „Danke meine Liebste, aber wie kommst du darauf“?

    „Naja, als ich dich noch nicht kannte, war die Stimme eines Menschen das wichtigste für mich. Doch durch dich hat sich das geändert. Jetzt ist nämlich das wichtigste, wie du mich küsst, mich berührst, mich liebst und mich beschützt“.

    „Ach Liebes, du hast so tolle Worte, sodass ich gar nicht weiß, wie ich dir dafür danken kann“.

    „Das ist nicht schwer mein Schatz. Liebe mich einfach bis zu deinem Lebensende und es wäre der schönste Dank“.

    „Das hatte ich sowieso vor“.

    Und dann nahmen sie sich in die Arme und küssten sich.

    Auch für Marlene und Charlie war das aufeinander treffen von Lenia und Emil eine spannende Erfahrung. Tatsächlich blieben Lenia und Emil sowie Marlene und Charlie bis zu ihrem Lebensende ein glückliches Paar.

  • Lob macht Mut

    Es war einmal ein kleines Mädchen, die gerne anderen Mut machte. Doch wieso beschäftigte sie sich nicht mit Dingen, die für ihr Alter bestimmt waren? Sie war gerade mal 4 Jahre alt.

    Ganz einfach, weil sie wollte, dass die Welt besser wurde und man wieder mehr an sich glaubte.

    Larissa, so hieß sie, wurde oft von ihren Eltern gelobt und konnte so schon früh erfahren, wie gut solch ein Lob tat.

    Es gab nämlich auch Leute, die nicht so oft gelobt wurden wie sie. Zum Beispiel ihre Freundin Samantha. Sie gingen in den gleichen Kindergarten. Immer wenn Larissa bei ihr zu Besuch war, musste sie mit ansehen, wie ihre Eltern an ihr irgendetwas auszusetzen hatten. Schon bei den Kleinigkeiten wurde gemeckert. Verstehen konnten es beide nicht.

    Larissa tat das im Herzen weh. Sie musste etwas unternehmen, damit es ihrer Freundin besser gehen würde.

    Eines Tages suchten beide das Gespräch mit den Eltern von Samantha. Samantha erklärte ihnen, wie sie sich dabei fühlte und was das in ihr auslöste. Aufmerksam hörten sie ihr zu. Samantha fühlte sich traurig und wertlos, einfach weil sie so nie das Gefühl hatte, etwas richtig zu machen. Es tat ihnen natürlich leid, dass ihre Tochter so darunter litt, doch leider hatten beide nicht gelernt, ein Lob auszusprechen.

    Nachdem Samantha fertig erzählt hatte, ergriff Larissa das Wort.

    Sie schilderte wie wichtig es war, auch mal ein Lob auszusprechen. Ein Satz den sie sagte, hallte noch lange in ihnen nach: „Gelobt zu werden macht Mut und bestärkt, denn nur wer loben kann, sieht das Gute im anderen“.

    Diese Worte berührten alle sehr. Vor Rührung wurden sogar ein paar Tränen vergossen.

    Die Eltern von Samantha, Rebecca und Klaus, bedankten sich bei beiden, dass sie mit ihnen darüber gesprochen hatten. Sie umarmten sich alle. Ab diesem Tag, konnte auch Samantha erfahren, wie gut es tat, gelobt zu werden. Auch ihre Eltern konnten somit eine neue Erfahrung machen, die sie wohl ohne das Gespräch nie hätten machen können.

    Als Larissa nach Hause kam, berichtete sie ihren Eltern von dem Gespräch. Diese waren sehr stolz auf sie, dass sie ihrer Freundin helfen konnte und diese nun auch eine wichtige Erfahrung machen konnte. Wenn man nie gelobt wird, macht das auf Dauer Kaputt. In jedem steckt nämlich auch etwas Gutes. Man muss es nur entdecken. Manchmal braucht es einfach etwas Zeit.

    Larissa konnte so schon vielen Menschen Mut machen, und brachte somit wieder mehr Gutes in die Welt. Und wenn sie nicht gestorben sind, verbreiten sie noch immer Lob.

  • Lass dich fallen (Eine wahre Geschichte)

    Die Namen sowie die Orte wurden wegen der Anonymität geändert.

    Rosa wollte schon immer wissen, wie man richtig mit verhaltensauffälligen Kindern umging. Hauptgrund dafür war, dass sie mit solchen arbeiten wollte. So meldete Rosa sich eines Tages für ein Seminar an, in dem es genau darum ging. Über die Bestätigung, dass sie daran teilnehmen konnte, freute diese sich sehr.

    Wenige Wochen waren vergangen und das Seminar stand bevor. Mit dem Zug fuhr Rosa dort hin. Gespannt war sie, wie die anderen Teilnehmer waren. Froh war diese, als sie bei der Jugendherberge ankam, da die Zugfahrt sehr lang war.

    Nachdem Rosa sich in ihrem Zimmer eingerichtet hatte, schaute sie sich ein bisschen um.

    Als es zum Abendessen läutete, ging sie zum Speisesaal. Dort setzte Rosa sich an einen Tisch, an dem ein sympathischer, junger Mann, der auf seinem linken Oberarm ein Tattoo hatte, saß. Dieser schien sich über ihre Gesellschaft zu freuen, da er sie direkt anlächelte und sich anschließend als Linus vorstellte. Nachdem sich auch Rosa vorgestellt hatte, holten sich beide etwas zu Essen beim Buffet.

    Beide unterhielten sich während dem Essen über alles Mögliche. Anschließend ging jeder in sein Zimmer, jedoch beschlossen sie, das sie täglich Zeit miteinander verbringen wollten.

    Drei Tage waren vergangen und Rosa merkte, dass sie sich in der Nähe von Linus sehr wohlfühlte.

    Am Tag, als das Seminar sich dem Ende neigte, nahmen sich beide zum Abschied in den Arm und Linus sagte, dass sie auf sich aufpassen sollte. Rosa erwiderte dies zwar, drehte  jedoch ihren Kopf weg, sodass er nicht sehen konnte, dass sie rot wurde.

    Die Umarmung fühlte sie noch lange Zeit später. Wahrhaben wollte sie nicht, dass sie ihn nun wohl nicht mehr wiedersehen würde. Dieser Gedanke stimmte sie traurig. Doch es kam ganz anders.

    Einen Monat arbeitete Rosa nun schon in der Tagesgruppe. Während der Teambesprechung wurde erwähnt, dass sie bald einen neuen Mitarbeiter bekommen würden.

    Als Rosa eines Tages den neuen Mitarbeiter, der niemand anderes als Linus war sah, war sie sprachlos. Vor erstaunen blieb ihr der Mund offen stehen, denn mit dieser Überraschung hatte diese gar nicht gerechnet. Wobei, im geheimen ja schon.

    Auch Linus freute sich, als er sie erblickte. Er hatte nämlich auch nicht mehr damit gerechnet. Aber man sieht sich ja bekanntlich zweimal im Leben.

    Nachdem Linus eine Weile in der Tagesgruppe gearbeitet hatte, nahm er sich zwei Wochen Urlaub. Die Arbeit war neu und er wollte die neuen Eindrücke erst einmal sacken lassen.

    In dieser Zeit, hätte sich Rosa gewünscht mit ihm weiter in Kontakt stehen zu können, aber beide hatten keine Nummern ausgetauscht, da ihr das zu schnell gegangen wäre. Klar hätten sie auch E-Mailadressen austauschen können, aber auf die Idee waren beide nicht gekommen. Da Vorfreude ja die schönste Freude war, hatte sie nun etwas, worauf sie sich freuen konnte.

    Diese konnte es kaum erwarten, ihn wieder zu sehen. Sie wollte wieder in seiner Nähe sein.

    Am ersten Tag als Linus aus seinem Urlaub kam, schenkte sie ihm eine Tafel Schokolade. Er freute sich, denn es war nicht selbstverständlich.

    Die Mittagspause verbrachten beide zusammen. Manchmal gingen sie nicht in die Kantine, sondern in einen Park. Er war sehr idyllisch und ruhig.

    Einige Zeit war vergangen und sie begannen sich auch am Wochenende zu verabreden. Der Park war ihr Lieblingsplatz. Sie setzten sich auf eine Decke und lauschten dem Bach. Beide verstanden sich immer besser.

    Schon nach einigen Wochen lud Rosa Linus ins Kino ein. So wie sie ihn einschätzte hatte er sicher nichts gegen eine Komödie. Das bestätigte sich dann auch, denn während dem der Film lief, hielt er die ganze Zeit ihre Hand.

    Es ist eben seine Andersartigkeit, durch die Rosa ihr Herz an ihn verloren hat. Aber auch er hat sein Herz an sie verloren, weil sie so ist, wie sie ist. Herzlich und das ist es, was beide verbindet. Diese Herzlichkeit, da jeder von ihnen diese Wärme braucht. Die Nähe des anderen.

  • Überall da, wo du bist

    Als Sophia in den Kindergarten kam, spürte sie sofort, dass Alex irgendetwas in ihr auslöste. Ob auch ihm das bewusst war, wusste sie nicht. Jedoch konnte sie ihn nie vergessen. Wirklich nie. Das war schon irgendwie seltsam, da sie eigentlich gar keinen Kontakt hatten.

    Okay, sie gingen in die gleiche Gruppe und saßen nebeneinander, aber das war auch schon alles.

    Er war ein Jahr älter als sie. Dies wusste sie aus dem Stuhlkreis in der Kennenlernrunde. Da sollte jeder seinen Namen sagen und wie alt er war.

    Nun verging einige Zeit und Sophia und Alex wurden älter, doch das Gefühl, dass sie etwas mit Alex verband blieb.

    Eines Tages saß Sophia gerade in einem Café, als jemand dieses betrat und geradewegs auf ihren Tisch zusteuerte. Vor Erstaunen blieb ihr der Mund offen stehen.

    „Alex, du hier“?, fragte sie daher vor Verblüffung.

    „Ja, ich hier“, antwortete er lächelnd.

    „Wie kommt es bloß, dass wir uns noch einmal über den Weg laufen“?, fragte sie.

    „Tja… Das sollte ich eher dich fragen“, antwortete er geheimnisvoll.

    „Wieso mich“?, fragte sie schmunzelnd.

    „Na, weil du mich die ganze Kindergartenzeit immer beobachtet hast“, sagte er.

    „Dann habe ich das unbewusst gemacht, denn das einzige was mir damals auffiel war, dass du etwas undefinierbares in mir ausgelöst hast“, sagte sie.

    „Weißt du denn mittlerweile, was das für ein Gefühl war“?, fragte er geschmeichelt.

    „Nein leider nicht, aber es fühlt sich an wie ein Kribbeln und wenn mir kalt ist, umhüllt es meinen Körper mit Wärme“, antwortete sie.

    „Das hast du schön gesagt. Dieses Gefühl nennt man Liebe. Einige tragen dieses Gefühl überhaupt nicht in sich, andere lernen erst im späteren Alter zu lieben und du liebste Sophia, wusstest wenn auch unbewusst von Anfang an, wie man liebt“, sagte er sanft“

    „Oh, was für ein schönes Kompliment, danke“, antwortete sie mit einem roten Gesicht.

    „Dafür doch nicht. Ich hatte schon am ersten Tag im Kindergarten bemerkt, dass du etwas ganz besonderes bist. Wieso ich allerdings schon solch ein Gespür für andere im Kindergartenalter hatte, kann ich dir nicht sagen“, sagte er.

    „Das brauchst du auch nicht. Hauptsache ist doch, dass wir uns jetzt auf eine andere Art und Weise neu kennenlernen können“, sagte sie verträumt.

    „Ja, da hast du recht“, erwiderte er.

    Sie hatten durch die lange Unterhaltung total vergessen, sich etwas zu bestellen. Dies konnte ja aber noch nachgeholt werden, was sie dann auch taten. Sie bestellten sich etwas zu trinken und ein Stück Kuchen. Der Kuchen sowie die Getränke waren sehr gut.

    Sie beschlossen sich nun öfters zu verabreden. Nach mehrmaligem Treffen stellten beide fest, wie sehr sie sich doch mochten, nein liebten.

    Eines Tages machte Sophia Alex eine Liebeserklärung in Form eines Spruchs. „Überall da, wo du bist, blüht mein Herz auf. Vor allem in deinen Armen.“ Dieser Spruch rührte ihn zu tränen. Dies war auch der Punkt, an dem sie zusammenkamen. Bis zu ihrem Lebensende lebten beide glücklich und in zufriedener Harmonie zusammen.

  • Corona – Verzichten, rettet, leben

    Es ist Ende Januar 2021 und die Coronapandemie hat uns alle immer noch voll im Griff. Klar, in den letzten Monaten wurden die Maßnahmen wieder gelockert, doch dies hat leider, wie man jetzt sieht, nicht viel gebracht, weil so die Zahlen wieder angestiegen sind. Seit dem 27.12.2020 wird nun gegen Corona geimpft. Erst wurden die Menschen, die in Altenheimen wohnen, geimpft und deren Personal und nun auch die Personen, die über 80 sind. Nun gibt es leider auch noch eine Mutation vom Coronavirus.

    Wenn man jetzt auf etwas verzichtet, was man gerne machen würde, rettet man somit leben. Man schützt damit nicht nur sich, sondern alle. Es ist gut, dass jeder eine eigene Meinung hat, doch ist der Zusammenhalt gerade alles, wodurch sich Corona weniger ausbreiten kann. Wir befinden uns im sogenannten harten Lockdown. Nur die Geschäfte, die man zum täglichen Leben braucht, sind geöffnet. Man darf sich nur mit dem eigenen Haushalt und einer weiteren Person treffen.

    vom 24.12. – 26.12. wurden die Kontaktbeschränkungen etwas gelockert. Vorher durfte man sich mit 5 Leuten aus zwei Haushalten treffen.

    In manchen Straßen, aber auch in gewissen Stadtteilen muss man die Maske tragen. Es gelten nur noch FFP2 Masken oder OP-Masken.

    Man sollte gerade jetzt noch mehr aufeinander achten und Rücksichtnehmen. Vor allem auf die Menschen, die schon älter oder in der Risikogruppe sind.

    Geht nur dann raus, wenn es unvermeidbar ist. So tut ihr gutes und rettet leben.

  • Corona – eine Zeit, die Augen öffnet

    Es ist das Jahr 2020. Covid-19 stellt alles auf den Kopf, denn es gibt noch keine Medikamente gegen das Virus und man merkt nicht, ob man davon betroffen ist.

    Maßnahmen mussten getroffen werden wie z. B., dass man 2 Meter abstand halten muss und nur eine Person in den Laden darf und Ähnliches. Einfach damit verhindert werden kann, dass sich Covid-19 weiter ausbreitet.

    Zahlreiche Menschen sind schon daran gestorben. Eine traurige Zeit und doch hält sie auch Positives bereit.

    Gerade jetzt, wo man abstand halten muss, seine Liebsten nicht besuchen darf, wird einem erst so richtig bewusst, wie viel sie einem doch bedeuten. Doch am schlimmsten trifft es diejenigen, die niemanden haben. Aber auch für diese Menschen wurden Telefonnummern eingerichtet, wo man ihnen versucht, ihre Einsamkeit etwas zu nehmen. 

    Viele Geschäfte hatten geschlossen. Doch mittlerweile sind Wochen vergangen und einige durften wieder öffnen. Natürlich gelten für diese auch Sicherheitsmaßnahmen. Auf dem Boden sind Linien aufgezeichnet, damit man den Sicherheitsabstand einhalten kann und an der Kasse ist zwischen dem Kunden und der Kassiererin eine Plexiglaswand, sodass beide geschützt werden.

    Trotzdem ist es jetzt unpassend, wieder in die Stadt zu gehen, um nach Klamotten zu schauen, denn wer weiß, ob die Person die das Kleidungsstück vor einem in der Hand hatte nicht an Corona erkrankt war? Es weiß keiner.

    Jetzt ist wohl der richtige Zeitpunkt um einmal inne zu halten, denn jetzt hat man Zeit.

    Wenn man nicht gerade in einem Beruf tätig ist, der jetzt am meisten gebraucht wird. Wir können froh und dankbar sein, dass sich die Menschen  für diese Berufe entschieden haben, denn sie stellen ihre Gesundheit vor die der anderen.

    Da es zu wenige Mundschutzmasken gab, haben sich Leute bereit erklärt, diese selbstzunähen und sie z. B. an ein Pflegeheim zu geben. Das ist eine tolle Sache.

    Außerdem muss man in Geschäften und in öffentlichen Verkehrsmitteln  eine Mundschutzmaske tragen. Diese schützt die anderen, doch wenn sie alle nutzen, ist jeder geschützt. Für Menschen die zum Beispiel auf das Lippenlesen angewiesen sind, ist das mit der Maske natürlich sehr schwierig, aber auch für die Leute, die Asthma haben  und nicht so gut Luft bekommen. Diese können sich vom Arzt eine Befreiung schreiben lassen. Man muss sie natürlich in den Geschäften vorzeigen.

    Viele Leute sind zu Hause und können so mehr mit ihren Kindern machen. Da die Schulen und Kitas langsam wieder geöffnet werden, müssen diese noch zu Hause unterrichtet werden. Das ist wieder eine neue Erfahrung. Auch gleichzeitig selbst noch Homeoffice zu machen ist eine große Herausforderung. Generell hat man jetzt auch mal Zeit für sich, was sonst im Alltag untergeht. Dinge können erledigt werden, für die die Zeit sonst zu kurz ist. Betrachten wir es mal ganz genau, erfahren wir gerade ganz viele Dinge, mit denen wir sonst nichts zu tun hätten.

    Die Umwelt freut sich über die Situation, denn so entsteht weniger Abgase und weniger Müll liegt auf dem Gehweg.

    Onlineshops freuen sich auch, denn viele Menschen bestellen jetzt. 

    Für Firmen hat diese Zeit natürlich etwas Negatives, denn für sie stellt sich die entscheidende Frage, wie es nach Corona weitergeht. Doch das steht leider noch in den Sternen, denn das weiß keiner.

    Da Restaurants wieder öffnen durften, ist die Zahl der Infizierten natürlich wieder gestiegen, weil man dort ja keine Maske trägt und mehrere Menschen in einem Raum sind. Damit die Besitzer des Restaurants wissen, wer da war, müssen die Gäste ihren Namen, ihre Telefonnummer und Adresse angeben. Dies dient einfach nur zur Sicherheit.

    Aber vielleicht öffnet uns diese Zeit die Augen, indem sie uns bewusst macht, dass man durch Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme leben retten kann.

      

  • Blindheit

    Hier findest du ein paar hilfreiche Links rund um die Thematik Blindheit:

    Zum Umgang mit Blinden im Alltag:
    http://www.weisser-stock.org/wissenswertes/umgang.html

    Beratung und Reha:
    https://www.dbsv.org/beratung-reha.html

    Beantragungen für die Schule etc.:
    https://www.beta-hilfen.de/infobereich/finanzierung/hilfsmittel-fuer-schule-studium-und-ausbildung/

    Hörbücher:
    https://www.sehbehinderung.de/index.php?menuid=38

  • Über mich

    Mit dem Schreiben habe ich schon 2013 angefangen, doch erst seit 2019 veröffentliche ich meine Kurzgeschichten. Dies mache ich im kleinen Rahmen, nämlich nur hier. Meine Fantasie ist es, die mich dazu inspiriert.

    Ich möchte dir eine kleine Freude machen, ohne dass du dafür Geld ausgeben musst. Es ist mein Hobby und ich investiere gerne meine Zeit dafür.

    Es ist nicht gestattet, die Geschichten zu kopieren oder als sein Eigentum auszugeben. Wenn du mit mir in Kontakt treten möchtest, kannst du mir gerne eine E-Mail an info@hannah-milou.de schicken.

  • Hilfe für Bedürftige – soziales Engagement tut gut (eine wahre Geschichte)

    Die Namen sowie die Orte wurden wegen der Anonymität geändert.

    Lia und Sofie sind beide 10 Jahre alt und besuchen die vierte Klasse, einer Schule die sich sozial engagiert. Da sie aber in unterschiedlichen Klassen sind, lernten sie sich erst bei einem 3-Tägigen Kochkurs kennen. Zweck des Kochkurses war es, das fertige Essen an bedürftige Menschen zu verteilen. Jedes Jahr überlegte sich die Schule etwas neues, wie sie Gutes tun konnte.

    Kaum hatten sich Lia und Sofie kennengelernt, musste Sofie wenige Monate später umziehen, da sie das Wissen einer 15-Jährigen hatte und nicht einer 10-jährigen, sodass sie eine Schule für hochbegabte besuchen wollte. Diese war leider einige Stunden entfernt.

    Die beiden verbrachten in den Monaten in denen Sofie noch da war, viel Zeit miteinander. Bei einer Unterhaltung stellten sie fest, dass sie gar nicht so weit auseinander wohnten. Darüber freuten sich beide sehr.

    Ab dieser Erkenntnis trafen sie sich morgens immer an einer Kreuzung, die beide überqueren mussten, um zusammen in die Schule gehen zu können. Nachmittags trennten sich dort ihre Wege und jeder ging seines Wegs weiter nach Hause. Manchmal war es auch so, dass Lia mit zu Sofie ging. Dort aßen sie dann gemeinsam Mittag und unterhielten sich über alles Mögliche oder fuhren Inliner. Da hatten sie immer viel zu lachen.

    Ansonsten sahen sie sich in der Schulpause, sprangen Seil und tauschten Brote.

    Die Monate gingen viel zu schnell um, denn nun war der besagte Tag, an dem Sofieumziehen würde. Darüber waren beide sehr traurig, aber ganz so schlimm war es dann auch wieder nicht, da sie dies ja schon vorher wussten.

    Nachdem Sofie umgezogen war schrieben die beiden anfangs Briefe, doch mit der Zeit verloren sie sich aus den Augen. Dies war zwar schade, aber Sofie musste sich ja auch erstmal neu eingewöhnen.

    Wie durch einen Zufall begegneten sie sich Jahre später in einem Café wieder. Dank dieser Begegnung haben Lia und Sofie wieder Kontakt.

    Letztendlich haben sich die Menschen die das Essen des Kochkurses genießen durften, sehr gefreut. Es ist schön, dass es Menschen wie Lia und Sofie gibt, denn sie setzen sich nicht nur für ihre Freundschaft ein, sondern auch für andere. Es geht nicht darum viele Freunde zu haben, sondern gute. Denn: Bereichern tun nur diese.

  • Neujahrsträume

    Das neue Jahr war vor wenigen Tagen angebrochen und die kleine verträumte Schildkröte, Kröti war gerade dabei all ihre Träume aufzuschreiben, die sie in diesem Jahr verwirklichen wollte. Immerhin hatten nicht nur die Menschen Träume, sondern Tiere auch, denn sie waren ja auch Lebewesen.

    Es waren sehr viele Träume und je länger Kröti darüber nachdachte, desto mehr fielen ihr ein. Fraglich war natürlich, ob sie das alles, was sie sich vorgenommen hatte, auch wirklich zeitlich schaffen würde. Doch darüber zu grübeln, war echt nichts. So versuchte sie sich von ihren Sorgen abzulenken und las sich ihre Traumliste noch einmal durch. Doppelt hält ja bekanntlich besser.

    Nachdem diese sich die Liste durchgelesen hatte ging sie auf die Suche nach etwas essbarem. Sie lebte nämlich nicht in einem Terrarium bei Menschen wie üblich, sondern in einem kleinen Waldhäuschen. Da sie aber nichts mehr dahatte, machte sie einen kleinen Spaziergang und traf dort auf jede Menge Löwenzahn. Diesen packte sie dann natürlich sofort in ihren Einkaufskorb.

    Da die Sonne schien, kehrte sie nicht direkt um sondern lief noch etwas weiter. Wie sie so lief, begegnete sie ihrem Freund dem Fuchs. Dieser war aber nicht böse. Er sah sofort das irgendwas nicht stimmte, denn ihre Augen waren etwas blass.

    So fing er auch schon direkt ein Gespräch an.

    „Hi Kröti, irgendwie gefällst du mir heute nicht. Deine Augen sind etwas blasser als sonst. Bedrückt dich etwas?“, fragte er besorgt.

    „Ja, ich habe vorhin eine Liste geschrieben, mit den Träumen die ich in diesem Jahr verwirklichen möchte und jetzt habe ich bedenken, dass ich es zeitlich nicht schaffe“, sagte sie.

    „Ach das ist doch kein Grund, um so auszusehen, als würde es nur noch um dich herum regnen“, antwortete er schmunzelnd.

    „Echt nicht“?, fragte sie erstaunt.

    „Ja, immerhin hast du den ersten Schritt gemacht und alles aufgeschrieben. Das ist doch schon mal ein Anfang“, antwortete er mit einem Lächeln.

    „Da hast du auf jedem Fall recht“, sagte sie.

    „Denn nur wer den Anfang macht, kann Erfolg haben“, antwortete er.

    „Oh, was für schöne Worte. Diese werde ich mir auf jedem Fall vor Augen halten. Vielen Dank mein lieber Freund“, sagte sie strahlend.

    „Sehr gerne liebe Kröti. Wenn du strahlst, gefällt mir das schon viel besser“, antwortete er lächelnd.

    Zum Abschied nahmen sie sich in den Arm.

    Beide gingen wieder ihres Wegs weiter. Als Kröti wieder in ihrem Häuschen ankam, schrieb sie sich den schönen Satz sofort auf, sodass sie ihn nicht mehr vergessen konnte. Denn vielleicht ist einer ihrer Freunde irgendwann auch mal in einer ähnlichen Situation und dann kann sie ihn bestärken.

    Auf jedem Fall konnte Kröti nach dem Gespräch mit dem Fuchs super das neue Jahr angehen, da sie sich nun keine Sorgen mehr machen musste wegen der Liste. Auch der Fuchs konnte mit gutem Gewissen das neue Jahr angehen, da er gleich einer guten Freundin mit Rat und Tat zur Seite stand.

    Fast alle Träume konnte sie in diesem Jahr verwirklichen. Naja und die anderen, die waren halt nächstes Jahr an der Reihe. Immerhin war der Anfang getan und das war das wichtigste. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.